23.3.2019
Mit dem Auto fährt man ins Iseltal Richtung Felber Tauern, wo man im Bereich der Kalser Alm (1445m) unmittelbar nach einer Lawinengalerie auf der rechten Seite eine Parkmöglichkeit findet.
Jetzt geht es zu Fuß kurz über Wiesen nach Osten höher bis zum Waldrand. Dort leitet dann ein Steiglein zu einem alten Almweg, welcher zur Landegg- (oder Landeck-)alm (~1650m) führt. Wenige Minuten östlich der Alm verlässt der Schitourengeher den breiten Fahrweg und steigt durch lichten Lärchenwald nach Südosten höher. Zunächst ist das Gelände relativ flach, steilt mit zunehmender Höhe jedoch markant an. Zwischen etwa 1900 und 2000m Seehöhe gilt es eine Steilstufe- je nach Schnee- und Lawinensituation entweder rechts oder links des dominierenden Grabens- zu überwinden. Bleibt man rechts (auf der Südseite) muss man einen sehr steilen Hang queren (absolut sichere Verhältnisse obligatorisch). In weiterer Folge wird dann ein weites Hochtal (Goldredtal) erreicht, durch welches es weiter in östlicher Richtung gemütlich höher geht. In etwa 2300m Seehöhe zweigt nach rechts (Südosten) eine rund 30 bis 35° steile Karmulde ab, welche bis in eine Scharte (~2980m) unmittelbar westlich des Gipfels leitet. Die letzten rund 50 bis 100 Höhenmeter in die Scharte hinauf sind nochmals deutlich steiler (35 bis 40°). In diesem Bereich muss man die Schier eventuell tragen. Der Aufstieg zum Gipfel nach dem Rinnenausstieg erfolgt je nach Schneelage entweder unmittelbar am Gratrücken oder man quert in die weite Südwestmulde und steigt über diese (zum Schluss wieder steil) zum höchsten Punkt auf.
Die Abfahrt erfolgt über die Aufstiegsroute.
Die Graue Schimme wird meistens von Südwesten her über die Kessler Alm erstiegen. Ein Aufstieg durch das Nordwestkar (Schimmelgang) ist nur bei sichersten Verhältnissen möglich. Denn aus den steilen Wänden können sich nach ergiebigen Schneefällen jederzeit Lawinen lösen. Auch die Aufstiegs- bzw. Abfahrtsspur verläuft die längste Zeit in steilem Gelände. Neben ausgezeichneter Kondition ist auch gute Schitechnik für diese Tour zwingend notwendig. Die Ausstiegsrinne ist steil und hier können bei harten Verhältnissen Steigeisen erforderlich sein.
Wer diese Tour aber bei sicheren Pulververhältnissen durchführt, wird mit endlos langen und herrlichen Tiefschneehängen belohnt. Aufgrund der schattigen Lage findet man hier bei wenig Wind auch einige Zeit nach Schneefällen oder auch länger ins Frühjahr hinein sehr gute Verhältnisse vor.
Vom Gipfel aus hat man einen herrlichen Ausblick in fast alle Himmelsrichtungen. Nur unmittelbar nach Süden versperrt der Große Muntanitz die Sicht.
Danke an Georg Hohenwarter für das Video!