27.4.2012
Mit dem Auto geht es über Tarvis nach Pontebba. Im Ort zweigt man nach rechts ab und fährt auf den Lanzenpass (1552m). Je nach Jahreszeit und Schneelage kann man bis auf die Passhöhe fahren, oder man muss bereits früher stehen bleiben.
Falls der Pass nicht durchgehend befahrbar ist, folgt man mit Schiern dem Straßenverlauf hinauf zum Lanzenpass. Dort wendet man sich nach links und folgt in etwa dem Sommerweg, welcher zum Einstieg des Klettersteiges führt nach Westen. Die Landschaft hier ist durch Dolinen, Löcher und große Felseblöcke geprägt. Eine perfekte Spurwahl gibt es also nicht, man sollte aber nicht zu hoch aufsteigen. In etwa 1680m gelangt man in freies Gelände und quert nun ohne Höhengewinn unter dem Kar, durch welches der Klettersteig Richtung Gipfel zieht nach Westen, bis man nach der Umrundung eines kleinen Felskopfs in ein weites Kar knapp nordwestlich vom Monte Zermula gelangt. Hier hält man sich im rechten (westlichen) Karteil und steigt im Sinne des geringsten Widerstandes in eine schöne Scharte (knapp östlich der Kote 2120m) auf. In der Scharte wendet man sich nach links (Osten) und folgt dem Gratverlauf aufwärts. So gelangt man auf einen Vorgipfel des Monte Zermula (~2130m). Um den Gipfel zu erreichen muss der Schibergsteiger hier kurz in eine Scharte absteigen, um dann über einen kurzen Gipfelhang den Hauptgipfel zu erreichen.
Die Abfahrt erfolgt zunächst über die Aufstiegsvariante hinunter ins Kar. Um sich die lange abfahrtstechnisch uninteressante Querung zurück zum Pass zu ersparen, folgt man von der Karschwelle in
rund 1700m einer Rinne hinunter Richtung Agriturismo al Cippo. Spätestens in etwa 1330m erreicht man die Passstraße bei einer schönen Verebnung, über welche es wieder hinauf auf den Lanzenpass
und dann zurück zum Auto geht.
Falls der Pass befahrbar ist, empfiehlt es sich mit dem Auto bis zur markanten Verebnung in 1330m knapp unter dem Agriturismo zu fahren. Von dort folgt man nun der Rinne nach Süden hinauf ins Kar unter dem Monte Zermula und steigt dann -wie oben beschrieben- zum Gipfel auf.
Der Monte Zermula wird im Winter von italienischen Schibergsteigern immer wieder besucht und im Frühling gibt es sogar einen Schitourenlauf. Wenn man vom Pass weg geht, muss man sich auf lange Querungen einstellen. Diese führen aber durch herrliches Ambiente und bieten traumhafte Ausblicke hinüber zum Karnischen Hauptkamm. Der Aufstieg im Kar erfordert sichere Verhältnisse und für einen Gipfelsieg sollte man durchaus schwindelfrei sein. Nach der herrlichen Abfahrt hinunter zum Agriturismo al Cippo wartet ev. der lange und flache Rückanstieg zum Lanzenpass. Diese Tour erfordert sicheres Verhalten im alpinen Gelände sowie bei Anstieg vom Lanzenpass gute Orientierungskenntnisse.