4.4.2025
Diese Tour führt man idealerweise mit Liftunterstützung durch. Deshalb fährt man mit dem Auto oder dem Bus nach Tröpolach und anschließend mit dem Millenium-Express auf die Madritschen. Von dort nach Westen hinab und mit der Rudnigsattelbahn bis knapp unter den Rudnigsattel. Jetzt steigt man in südwestlicher Richtung (meist Ratrakspur) die letzten 10 Hohenmeter zum Grenzkamm auf.
Von hier fährt man nun nach Südwesten durch das Trogtal bis zu einer großen Verebnung (Casera di Aip, 1680m) ab.
Jetzt wird es etwas „skurril“:
Vom tiefsten Punkt des Trogtals (Trog, ~1660m) steigt man wenige Höhenmeter in südlicher Richtung auf einen Sattel (~1680m). Von dort leitet ein markierter Sommerweg nach Süden bzw. Südwesten hinab. Die ersten Höhenmeter kann man noch abfahren, dann wird das Gelände sehr steil und man muss die Schier tragen. Das ist aber nur im Frühjahr möglich, wenn der Schnee sonnseitig schon geschmolzen ist, denn der Steig ist steil und einzelne Passagen sind mit Ketten versichert. In knapp über 1500m gelangt der Schialpinist schließlich auf einen Fahrweg, welchem er in westlicher Richtung bergab bis zur Straße auf den Lanzenpass folgt. Hier heißt es wieder anfellen. Jetzt geht es mit nur geringem Höhengewinn Richtung Lanzenpass. In 1500m wendet sich der Schitourengeher nach einer Brücke schließlich links und steigt zunächst über und dann durch den Wald zum Sommersteig, welcher vom Lanzenpass nach Süden bzw. Südosten führt, auf. Nach einer kurzen Steilstufe erreicht man in rund 1700m eine markante Verebnung, an deren Südseite eine weitere Steilstufe wartet. Diese wird im Sinne des markierten Sommersteiges in einer links-rechts- Kurve überwunden. Danach geht es unschwierig bis zu einem Sattel (~1780m). Hier wendet man sich nach links (Osten) und steigt im Sinne des geringsten Widerstandes bis zum Vorgipfel des Monte Pizzul auf. Der Weg zum Hauptgipfel ist dann nicht immer möglich. Der kurze schmale Grat kann überwechtet sein und sowohl die Nord- als auch die Südseite sind sehr steil (Lawinengefahr).
Die Abfahrt bzw. der Rückanstieg erfolgen über den Hinweg.
Für die Motivierten bietet sich beim Rückweg noch der „Abstecher“ hinauf zur Creta di Rio Secco an. Dafür hält man sich im „Trog“ rechts (Osten) und steigt über stark kuppiertes und reich gegliedertes Terrain (Achtung gute Schneelage notwendig, da sehr viele Latschen und Löcher) höher. In etwa 1800m wird der Latschenbewuchs langsam weniger und in 1900m gelangt man schließlich in fast vegetationsfreies karstiges Gelände. Durch Mulden und über Steilstufen geht es jetzt höher in immer freies Gelände. Zuletzt zieht man nach einer Steilstufe in südöstlicher Richtung zum höchsten Punkt. Die Abfahrt zum Rudnigsattel erfolgt in nördlicher Richtung bis zu einem Sattel. Jetzt quert man steil (sicherste Verhältnisse notwendig) unter den Nordwänden der Creta di Pricotic zum Rudnigsattel, welchen man mit wenigen Höhenmetern Rückanstieg erreicht.
Diese Tour startet zwar in einem Schigebiet, kaum hat man aber den Grenzkamm erreicht, beginnt die Einsamkeit. Die Tour vom Naßfeld auf den Monte Pizzul ist wohl nur etwas für Schitourenfreaks. Zuerst die Abfahrt in den Trog, dann 200 Höhenmeter Schier tragen, dann 500 Höhenmeter Anstieg und schließlich alles wieder zurück. Die landschaftliche Schönheit dieser Region hat es mir aber angetan. Die beste Jahreszeit für diese Tour ist Ende März oder Anfang April, wenn einerseits noch ausreichend Schnee liegt, andererseits der steile Weg vom Trog nach Süden hinab schon schneefrei ist.
Alternativ kann man diese Tour viel einfacher auch von Pontebba aus über die Lanzenpassstraße angehen. Hier stellt sich halt immer die Frage mit dem winterlichen Fahrverbot und wie weit man dann tatsächlich auf der Straße hinaufkommt.