15.3.2008
Vom Plöckenpass (1360m) aus folgt man einem alten Kriegssteig nach Westen und dann einem kleinen Bach zur Creta di Collinetta di sopra (markante Verebnung in rund 1620m). Nun steigt man durch eine Mulde an der südöstlichen Flanke des Collins bis zu einer Höhe von etwa 1860m auf. Hier wendet man sich nach links (Süden) und gelangt so in leicht kuppiertes Gelände, dass nach Süden hin von einem markanten Felsabbruch begrenzt wird. Kurz nach einem Wegweiser gelangt man in rund 1880m direkt zum Felsabbruch. Die Schier tragend steigt man an Stahlseilen gesichert rund 50 Höhenmeter durch einen Felskamin ab (ev. Steigeisen erforderlich). Nach einer steilen Querung erreicht man ein schönes Kar und gelangt so in den Keller (~2200m). Von hier weg geht es flach in den hintersten Teil des Kellers hinein, dort wendet man sich nach rechts (Norden) und steigt unter zunehmender Steigung bis zu den Felsen auf (Schidepot). Nun geht es je nach Schneelage entweder durch eine sehr steile Rinne oder über den alten Kriegssteig hinauf zur Scharte (Kletterstellen I). Dieser Abschnitt ist nur für geübte und bestens ausgerüstete (Pickel, Steigeisen und ev. Seil) Alpinisten zu empfehlen. Ich musste leider meine Besteigung etwa 40 Höhenmeter unter der Scharte wegen zu starker Vereisung abbrechen.
Die Abfahrt erfolgt über die Aufstiegsroute. Alternativ zum Felsendurchstieg kann man auch weiter Richtung But- Tal abfahren bis in rund 1300m Seehöhe der bezeichnete Weg Nr. 148 links (Nordosten) abzweigt. Über diesen gelangt man wieder zurück auf den Plöckenpass.
Diese Tour stellt hohe Ansprüche an die Kondition und Erfahrung des Schibergsteigers. Sowohl die Durchsteigung des Kamins als auch der Anstieg zur Kellerscharte sind je nach Verhältnissen sehr schwierig und ausgesetzt. Nach ergiebigen Schneefällen ist die Tour durch die hohe Lawinengefahr nicht zu empfehlen.
Wer es etwas weniger "extrem" haben will, kann auch über die beschriebene alternative Abfahrtsroute bis zum Beginn des Kellers (~2200m) aufsteigen. In diesem Fall verkürzt sich die Tour auf rund 1000 Höhenmeter und man benötigt keine Steigeisen.
Wer den Weg in den Keller findet wird mit einer beeindruckenden landschaftlichen Kulisse belohnt, die Kellerscharte bietet herrliche Tiefblicke ins Valentintal und Ausblicke nach Norden in die Hohen Tauern.