Hochobir 2139m

~1400 Höhenmeter (schwer)

5.3.2023

Mit dem Auto gelangt man entweder von Ferlach kommend oder über Wildenstein nach Freibach. Dort zweigt eine Straße Richtung Zell Pfarre ab, welcher man bis zum Südrand des Freibacher Stausees folgt. Kurz nach dem Stauseewirt gibt es am Beginn einer großen Wiese links und rechts der Straße ein paar Parkmöglichkeiten (~740m).

Am Wanderweg Nr. 625 bzw. durch den Wald geht es nun in östlicher Richtung gemütlich höher. In rund 850m Seehöhe wird zum ersten Mal ein Forstweg gequert. Bei passender Schneelage bleibt man aber am Sommersteig und folgt diesem bis in eine Seehöhe von rund 1080m. Jetzt geht es am Forstweg nach rechts (Süden) zum unteren Rand der Breiten Rinne (~1100m). Eigentlich handelt es sich weniger um eine Rinne als vielmehr um eine freie Flanke, welche in gleichmäßiger Neigung (um oder knapp über 30°) in südlicher bzw. südöstlicher Richtung höher zieht. Je weiter man hinauf kommt, desto breiter wird das freie Gelände. Erst in rund 1600m geht die Flanke in mehrere Rinnen über, wobei sich der Schitourengeher links (östlich) hält und so auf einen kleinen Sattel (~1800m) gelangt. Jetzt befindet man sich in einem lieblichen mit einzelnen Bäumen bestandenen Kar, welchem man in südlicher bzw. zum Schluss in südwestlicher Richtung aufwärts bis zum Kamm (~1970m) folgt. Wer es gemütlich haben mag, wird die Tour schon hier beenden. Zum Gipfel geht es nun nach links (Osten) weg. Auf der Südseite des breiten Gratrückens bleibend quert man unter leichtem Höhengewinn in nordöstlicher Richtung zum ehemaligen Rainer Schutzhaus. Von dort sind es dann nur mehr knapp 100 Höhenmeter bis zum Gipfel des Hochobirs.

Die Abfahrt erfolgt über die Aufstiegsroute.

Alternativ kann man auch über die Gipfelrinne abfahren. Diese zieht von Nordwesten her Richtung Hochobir und mündet rund 60 Höhenmeter unter dem Gipfel in einer kleinen Einsattelung in den Südwestrücken des Hochobirs. Die Rinne zieht in anhaltender Steilheit (meist über 35° bis rund 40°) talwärts. Das Maul der Gipfelrinne befindet sich in etwa 1700m. Dort geht die Rinne in ein wunderschönes weites nach Westen orientiertes Gelände über. Die zunächst breiten freien Hänge werden nach unten allmählich schmäler und schließlich taucht man knapp oberhalb einer Jagdhütte (1182m) wieder in den Wald ein. Von der Jagdhütte weg geht es am Forstweg ins Tal. Bei passender Schneelage kann man die Kehren teilweise auch abkürzen. Die letzten rund 100 Höhenmeter zurück zum Ausgangspunkt gilt es entweder im Sinne der Aufstiegsspur abzufahren oder man hält sich in nordwestlicher Richtung zu den Wiesen des Hofs Jagoutz und fährt von dort zunächst auf Wiesen und dann auf einem schmalen Fahrweg in südwestlicher Richtung zum Auto ab. Natürlich kann man diese Abfahrtsroute auch im Anstieg absolvieren.

Die Breite Rinne auf den Hochobir ist ein absoluter Klassiker in den östlichen Karawanken. Selbst von Klagenfurt aus ist diese herrliche freie Flanke gut zu erkennen. Durch den relativ tiefen Ausgangspunkt von rund 740m ist diese Unternehmung aber nicht in jedem Winter lohnend möglich. Auch in der Breiten Rinne selbst braucht es ausreichend Schnee, damit die Latschen gut zugedeckt sind. Idealerweise geht man diese Tour nach nicht allzu ergiebigen Neuschneefällen, wenn die Lawinengefahr nicht zu groß ist. Allgemein heißt es aber, nicht zu spät dran sein, denn sonst ist die Rinne zerspurt. Gute Kondition und sichere Schitechnik sind für einen Gipfelsieg Grundvoraussetzung.

Für die Gipfelrinne braucht es absolut sichere Verhältnisse. Aus den umrahmenden steilen Felshängen können sich im Winter nach Schneefällen Pulverlawinen lösen. Im Frühjahr steigt dann ab der Mittagszeit die Gefahr von Nassschneelawinen, welche direkt vom Hochobir in die Rinne abgehen können. Ohne perfekte Schitechnik braucht man nicht in die Gipfelrinne einzufahren.

Vom Gipfel des Hochobirs öffnet sich ein wunderschönes Panorama. Das Klagenfurter Becken liegt einem zu Füßen und auch die mächtigen Steiner Alpen scheinen nur einen Steinwurf weit entfernt zu sein.

 

Breite Rinne, oben geht es unter den Felsen nach links weg
Breite Rinne, oben geht es unter den Felsen nach links weg
In rund 1700m Seehöhe der Blick zurück hinab zum Freibacher Stausee, im Hintergrund im Dunst liegt das Klagenfurter Becken
In rund 1700m Seehöhe der Blick zurück hinab zum Freibacher Stausee, im Hintergrund im Dunst liegt das Klagenfurter Becken
Ausstiegsbereich aus der Breiten Rinne (links im Bild der Gipfel)
Ausstiegsbereich aus der Breiten Rinne (links im Bild der Gipfel)
Letzter Gipfelaufschwung oberhalb des ehemaligen Rainer Schutzhauses
Letzter Gipfelaufschwung oberhalb des ehemaligen Rainer Schutzhauses
Einfahrt in die Gipfelrinne
Einfahrt in die Gipfelrinne
Blick zurück hinauf, der im Bild rechte Rinnenast ist mit Schiern befahrbar
Blick zurück hinauf, der im Bild rechte Rinnenast ist mit Schiern befahrbar
Das Maul der Gipfelrinne
Das Maul der Gipfelrinne
Herrliches Schigelände unterhalb der Gipfelrinne
Herrliches Schigelände unterhalb der Gipfelrinne

Vielen Dank an meine Ausrüstungssponsoren:

Perfektes Rundumtraining
Perfektes Rundumtraining