Der Juni 2011 verlief in Oberkärnten wie fast alle Junimonate der letzten zehn Jahre zu warm. Zwar sorgten Ende Mai bzw. Mitte Juni zwei Kaltlufteinbrüche im Eiskar nochmals für Schneefall bzw. massiven Hagel, in Summe war der Juni 2011 aber wieder gletscherabträglich. Besonders die letzten Junitage brachten mit Temperaturen von +17°C in 2000m Höhe kräftige Schneeschmelze am Eiskargletscher.
Auch am 29.6.2011 wurde wieder an 20 Punkten mittels einer Lawinensonde die Schneehöhe gemessen. In Summe lag die Schneehöhe um 2 bis 5m unter den Werten von Ende Mai. Besonders stark war der Schneerückgang im Bereich des Eisscheitels, hier nahm die Schneehöhe von über 9m auf nur mehr 4-5m ab und die Felsschwelle ist bereits deutlich ausgeapert. Sehr gut ist die Schneelage jedoch noch am Zungenansatz, in der Zunge selbst ist die Situation zufriedenstellend. Am Wandfuß liegt der Schneerand aktuell um etwa 3-4m unter dem Niveau von Ende Mai 2011.
In Summe liegt das Niveau der Schneehöhe am 29.6.2011 um etwa 1m unter jenem vom 1.7.2010. Besonders deutlich zeigt sich der Unterschied am Eisscheitel sowie im unteren Bereich der Zunge. Hier liegt viel weniger Schnee als letztes Jahr, dies lässt sich ev. auf die Tatsache zurückführen, dass letztes Jahr im unteren Bereich zum Ende der Schmelzsaison auch Firn der letzten Jahre abgeschmolzen ist.
Wenn man von einem ähnlichen Sommer wie dem letztjährigen ausgeht, dürfte bis Anfang September in der Zunge der Altschnee komplett abtauen. Am Wandfuß, sowie am Zungenansatz sollte sich Altschnee halten, während im Bereich des Eisscheitels der Firn der letzten Jahr ausapern dürfte.