Wie auch in den letzten Jahren fand die erste Begehung des Eiskars Ende Mai bzw. Anfang Juni statt. Die Fotos enstanden zwischen dem 31.5. und 2.6.2008.
Das Gletscherhaushaltsjahr 2006/07 bracht im Eiskar besonders im Zungenbereich nie dagewesene Rückzugsbeträge (-11m). In den höheren Regionen hielt sich der Rückzug in Grenzen (-1 bis -3m). Am Gletscher wurden beinahe sämtliche Schnee- bzw. Firnrücklagen aufgezehrt.
Das Gletscherhaushaltsjahr 2007/08 stand nach einem trockenen Oktober und November bis zum 20.11.2007 unter keinem guten Stern. Ende November sorgt aber ein kräftiges Mittelmeer für intensive Niederschläge welche bis etwa 2000m in Form von Schnee fielen. Bis in Ende Dezember kamen aber keine nennenswerten Neuschneemengen mehr zusammen, wodurch die Schneelage zu Beginn des Jahres 2008 sehr gering war. Die vorhandene Schneedecke war aber sehr kompakt. Von Ende Jänner bis Anfang Mai kam es im Eiskar wiederholt zu ergiebigen Schneefällen, wodurch sich ein mächtige Schneedecke aufbauen konnte. Im Gegensatz zu vergangenen Jahr wurde der Schnee durch ausbleibende Nordwinde nicht aus dem Kar verfrachtet.
Bei der ersten Begehung im Jahr 2008 hinterließ das Eiskar einen zufriedenstellenden Eindruck. Der gesamte Gletscher war schneebedeckt nur die steilen Moränenhänge waren teilweise bereits aper. Bei der Pegelstange in 2260m Seehöhe betrug die Schneehöhe rund 2m. Am Eisscheitel haben Lawinen für den Aufbau einer mächtigen Schneedcke gesorgt. Stellenweise liegt die Schneehöhe in diesem Teil des Gletschers noch bei rund 7m.
Ein mächtige Lawine, welche im untersten Bereich der Gletscherzunge stehengeblieben ist, sorgt auch in diesem Gletscherbereich für beachtliche Schneehöhen.
Auch am Wandfuß hat sich durch aus der Wand herab rieselnden Schnee eine mehrere Meter mächtige Schneedecke aufgebaut.
Bei den einzelnen Messpunkten am Gletscher lagen die Schneehöhen im annäherend selben Niveau wie Mitte Juli 2004. Wenn man bedenkt, dass zwischen Anfang Juni und Mitte Juli die Schneemächtigkeit um 3-4m abnimmt, der Gletscher aber seit 2004 um gut 3m eingesunken ist, stellen die Messwerte aus dem Juni 2008 ein zufriedenstellendes Ergebnis dar.
Durch eine kräftige Südwestströmung wurde in den letzten Maitagen sehr viel Saharastaub in den Alpenraum transportiert, welcher sich auch am Eiskar ablagerte. Die sonst oft noch sehr helle und weiße Schneeoberfläche war Ende Mai Anfang Juni damit 2008 deutlich "verunreinigt", was eine Beschleunigung des Schmelzprozesses in den nächsten Wochen zur Folge haben dürfte.