In den letzten Jahren wurde es bereits zur Tradition, dass die erste Begehung des Eiskars nach dem Winterhalbjahr Ende Mai bzw. Anfang Juni stattfindet. So war es auch im Jahr 2007. Am 3.6.2007 stiegen wir zum ersten Mal in dieser Saison ins Eiskar auf um die Schneeakkumulation über den Winter festzustellen.
Der Winter 2006/07 ließ ja für diesen kleinen sehr tief gelegenen Gletscher Schlimmstes befürchten. Weitgehend ausgebliebene Herbstschneefälle, im Hochwinter Schneefallereignisse nur verbunden mit tiefen Temperaturen sowie bald darauf einsetzenden Nordwinden, die den Neuschnee aus dem Kar trugen, waren keine guten Vorzeichen für das heurige Gletscherjahr.
Schon beim Hinweg zeigt sich, dass in der Region rund um den Plöckenpass deutlich weniger Schnee liegt als in den Vorjahren. Am Fuße des Collins sowie im Hohen Tal sind die Schneefelder deutlich kleiner als im Jahr 2006. Auch am Gletscher selbst liegt etwas weniger Schnee als im Vorjahr, wenngleich sich der Unterschied zur positiven Überraschung in Grenzen hält.
Zum Begehungszeitpunkt ist beinahe der gesamte Geltscher mit Schnee bedeckt, nur einzelne Schuttinseln ragen aus dem Schnee heraus. Bei der Pegelstange in rund 2250m beträgt die Schneehöhe noch rund 1m. In den Lawinenstrichen in der Zunge sowie am Eisscheitel liegt die Schneemächtigkeit etwa 1-3m unter den Marken vom 4.6.2006. Wenn man bedenkt, dass im letzten Sommer sämtliche Altschnee- und Firnrückalgen aufgebraucht wurden und der Gletscher um rund 1-2m eingesunken ist, so erscheint der diesjährige Eindruck in einem anderen Licht.