26.7.2010
Von der Wolayerseehütte folgt man dem Karnischen Höhenweg abwärts zur Oberen Wolayeralm (1709m), wo eine Abzweigung erreicht wird. Hier geht es nach links (Westen) in die Südhänge des Biegengebirges, welche der Wanderer in weiterer Folge nach Norden quert. Schließlich führt der Steig über den sogenannten Lahner steil aufwärts zum Giramondopass (1969m). Über herrliche Wiesen wandert man nun der Höhe entlang immer am Karnischen Höhenweg (Nr. 403) bleibend nach Westen. Unterhalb der Kreuzen wird problemlos ein steiles Schuttfeld gequert, ehe man wieder saftige Almwiesen durchwandert, bis man in etwa 1950m zu einem schönen Sattel gelangt.
Der Karnische Höhenweg führt von hier weg hinunter zur Creta Floens di sotto und dann wieder aufwärts zum Öfner Joch (2011m) und von dort die letzten Meter zum Hochweißsteinhaus.
Für den abenteuersuchenden Wanderer besteht die Möglichkeit vom Sattel auf einem nicht markierten Steiglein der Höhe entlang nach Westen zu marschieren. Auf Höhe der Creta Sissanis di sopra kann man über eine ausgesprochen steile Wiese nach Norden zum Niederl (2232m) weglos aufsteigen. Von dort führen dann zeitweise Steigspuren steil hinunter Richtung Niedergailer Alm, wo man bei der Letterspitzenhütte auf den alten Karnischen Höhenweg stößt. Der alte Steig ist phasenweise nicht mehr leicht zu finden, da die Markierungen oft schon verwaschen und der Weg nicht mehr häufig begangen ist. Von der Hütte weg geht es aufwärts aufs Obergailer Joch (2216m) und auf der anderen Seite steil hinunter in ein Tal unter den Nordwänden von Steinwand und Edigon. Auf nun wieder gut markiertem Steig wandert man zur Obergailer Alm und weiter zur Enderberghütte, wo eine Weggabel erreicht wird. Hier zweigt ein Steig nach links (Süden) zum Schönjöchl ab. Durch ein kleines Tal führt der alte Kriegssteig hinauf in das Joch, welches zwischen Edigon und Raudenspitze liegt. Vom Schönjöchl aus zieht der nun wieder kaum begangene Steig steil nach Westen aufwärts. Immer wieder müssen die Hände zu Hilfe genommen werden, einzelne Passagen sind auch mit Stahlseilen gesichert. Die letzten Meter zur Raudenspitze verlaufen unmittelbar am Ostgrat.
Vom höchsten Punkt verläuft der Abstieg in einem weiten Bogen auf einem durchwegs stark ausgesetzten Weg, einmal links dann wieder rechts des Gratverlaufs hinunter zum Öfner Joch (2011m), wobei die schwierigsten Stellen wiederum mit Stahlseilen versichert sind. Am breiten Joch trifft man dann wieder auf den Karnischen Höhenweg über welchen es die letzten Minuten nach Westen hinunter zum Hochweißsteinhaus (1867m) geht.
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Wie die Hohe Warte oder der Rauchkofel kann natürlich auch die Raudenspitze als Tagestour absolviert werden. Hierzu fährt man von St. Lorenzen im Lesachtal mit dem PKW ins Frohntal bis zur Zollhütte (~1600m, Parkplatz). Über die Ingridhütte (1651m) geht es zum Hochweißsteinhaus und von dort über das Öfnerjoch auf die Raudenspitze (~ 1000 Höhenmeter).
Für eine Besteigung der Raudenspitze ist absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und klettertechnische Sicherheit bis zum II. Schwierigkeitsgrad erforderlich. Eine Überschreitung des Niederl ist extrem kräfteraubend und daher nicht zu empfehlen. In diesem Fall empfiehlt es sich die Variante über das Niedergailer Joch zu wählen. Wer extrem schnell ist kann auch den langen, schwierigen und anstrengenden Gratweg über Steinwand und Edigon wählen.