Trogkofel 2280m via Crete rosse Klettersteig (B/C)

~750 bis 1150 Höhenmeter (schwer)

29.8.2010 bzw. 19.6.2023

Mit dem Auto geht es auf den Naßfeldpass, wo man knapp vor der Passhöhe im Bereich der Hotels (Talstation Madritschenbahn ~1520m) zahlreiche Parkmöglichkeiten findet.

Alternativ kann man mit dem Bus nach Tröpolach fahren und von dort den Milleniumsexpress auf die Madritschen nehmen (Berg- und Talfahrt € 22, Stand 2023).

Entweder nutzt man nun für den Weg hinauf zur Madritschen (1918m) die Madritschenbahn (im Sommer täglicher Betrieb, Preis Tal- und Bergfahrt Stand 2023 € 18) oder man wandert von der Talstation des Sessellift über die Piste in südlicher Richtung hinauf zum Grenzkamm. Von dort leitet der Karnische Höhenweg vorbei an einem Speichersee aufwärts bis zum breiten Kamm der Madritschen. Wer will kann auch den kleinen Gipfel mitnehmen. Vom Gipfel geht es dann in südwestlicher Richtung den breiten Touristenweg wiederholt abkürzend in einen kleinen Sattel hinab. Hier hält sich der Wanderer rechts und folgt den Markierungen recht mühsam durch blockiges Gelände bis zu einer unauffälligen Weggabelung. Nach rechts zieht der Karnische Höhenweg hinab, nach links geht es hinauf Richtung Rudnigsattel und Roßkofel. Um zum Trogkofel zu gelangen hält man sich hier rechts und steigt einige Höhenmeter zu einer schönen Verebnung ab. Der Steig ist hier kaum zu sehen, zieht aber in westlicher Richtung in den Wald hinein und trifft schon nach wenigen Metern auf eine gut ausgetretene Variante des Karnischen Höhenwegs. Auf diesem Wanderweg geht es jetzt durch Wald und dann über freie Hänge hinauf zum Rudnigsattel (1945m). Dort wendet sich der Bergsteiger nach rechts (Nordwesten) und folgt dem Karnischen Höhenweg entlang des Grenzverlaufes zwischen Österreich und Italien bis zu einer Weggabelung knapp östlich des Trogkofels. Hier geht es nach geradeaus weiter (Westen, Wegweiser Trogkofel Crete rosse). Nach einer kurzen Abwärtspassage zweigt rechter Hand relativ undscheinbar ein Steiglein ab (Hinweis auf Felsen Crete rosse). Nach wenigen Metern erreicht man so den Wandfuß und den Beginn des Klettersteiges. Der durchwegs gut versicherte Steig folgt über weite Teile einer Felsrinne höher (meist A/B). Im oberen Teil verlässt man die Rinne immer wieder, wobei dies in zwei steileren Aufschwüngen (B und B/C) erfolgt. Vom Ausstieg des Klettersteiges leitet ein Wanderweg hinauf bis zum großen Gipfelplateau und über dieses unschierig zum Gipfelkreuz.

Der Abstieg erfolgt entweder über den Uiberlacher Weg (Klettersteig A/B) oder über einen unversicherten Steig nach Süden hin. Für den Uiberlacher Weg folgt man vom Gipfel weg dem bekannten Steig für kurze Zeit zurück nach Südosten bis zu einer kleinen Tafel, wo nach links (Nordosten) der Uiberlacher Weg abzweigt. Dieser leitet über schrofiges Gelände nach Nordosten hinab. Einzelne Stellen sind mit Stahlseilen versichert, die längste Zeit handelt es sich aber um Gehgelände. Nach einer markanten Verebnung steigt man über eine kurze Steilstufe zu einem Band und dann über zwei Leitern über eine etwas höhere  felsstufe ab. Der weitere Abstieg erfolgt wieder durch schrofiges Gelände, erst die letzten Meter sind wieder mit einem Stahlseil versichert. Nach einer kurzen Leiter wandert man am markierten Steig für einige Minuten talwärts. Nach einer markanten Rinne quert der Wanderer schließlich die Höhe annähernd haltend nach Südosten und steigt zuletzt einige Höhenmeter zurück zum Grenzkamm auf, wo man auf die vom Hinweg bekannte Route trifft.

Wer den Abstieg über die Südvariante wählt, folgt vom Gipfelkreuz weg den gut sichtbaren Markierungen über das Plateau nach Süden bzw. Südwesten. Zunächst verliert man dabei kaum an Höhe. Ab einem kurzen Durchschlupft wird es aber steil. Der Steig zieht einige kleinere unversicherte Felsstufen (I) überwindend in südlicher Richtung hinab zum Karnischen Höhenweg. In diesem Bereich heißt es gut aufpassen und seine Tritte sorgsam zu setzen. In rund 1940m erreicht man schließlich den Karnischen Höhenweg und folgt diesem nach links (Osten) zurück zur Abzweigung östlich des Trogkofels. Jetzt geht es über den bekannten Weg zurück Richtung Madritschen. Wer beim Rückweg nicht wirklich aufmerksam ist, wird die Abzweigung unterhalb in 1740m hinüber unter die Wände des Winkelturms verpassen. Das ist aber kein Problem, vielleicht sogar besser. Denn so folgt man dem Weg noch rund 40 Höhenmeter hinab zu einer Weggabelung und steigt von dort (Wegweiser Naßfeld) durch einen lichten Wald zurück Richtung Madritschen auf. In rund 1780m erreicht man auf der Schipiste eine breite Almstraße. Auf dieser geht es nun in einer weiten Kehre zurück hinauf zu den Seilbahnbergstationen und mit diesen oder zu Fuß zurück zum Ausgangspunkt.

Der Trogkofel ist der höchste Berg der östlichen Karnischen Alpen. Seine von Osten her weithin sichtbare Form einer „liegenden“ Nase macht ihn unverkennbar. Sein großes karstiges Gipfelplateau hebt diesen Gipfel von allen anderen Gipfeln der Karnischen Alpen ab. Der Aufstieg auf den Trogkofel erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der Crete rosse Klettersteig ist ein schöner nicht allzu schwerer Klettersteig auf den höchsten Gipfel der Karnischen Alpen. Klettersteigset und Steinschlaghelm sind anzuraten. Der Abstieg nach Süden ist zunächst sehr einfach. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Steig schwieriger als der Aufstieg ist. Denn es sind einige steile und ausgesetzte Passagen frei abzuklettern! Leiter ist in diesem gfall der Abstieg über die Uiberlacher Weg. Vom Gipfel aus hat man ein wunderschönes 360° Panorama und bei passendem Wetter sieht man sogar bis zum Meer! Im Frühsommer können sich beim Uiberlacher Weg in manchen Rinnen und Mulden noch lange hinein Schneefelder halten. Will man diese meiden, begeht man den Steig nicht vor Mitte, nach schneereichen Jahren eher Ende Juni.

Trogkofel von der Madritschen
Trogkofel von der Madritschen
Am Rudnigsattel
Am Rudnigsattel
Rampe im Crete rosse Klettersteig
Rampe im Crete rosse Klettersteig
B/C-Stelle
B/C-Stelle
Blick vom Gipfelplateau nach Südosten zum Montasch
Blick vom Gipfelplateau nach Südosten zum Montasch
Im Westen zeigen sich die "grünen" Gipfel der Karnischen Alpen
Im Westen zeigen sich die "grünen" Gipfel der Karnischen Alpen
Durchschlupf beim Abstieg nach Süden
Durchschlupf beim Abstieg nach Süden
Kurze unversichtere Kletterpassage beim Abstieg nach Süden
Kurze unversichtere Kletterpassage beim Abstieg nach Süden

Vielen Dank an meine Ausrüstungssponsoren:

Perfektes Rundumtraining
Perfektes Rundumtraining