18.6.2023
Mit dem Auto geht es auf den Naßfeldpass, wo man knapp vor der Passhöhe im Bereich der Hotels (Talstation Madritschenbahn ~1520m) zahlreiche Parkmöglichkeiten findet.
Alternativ kann man mit dem Bus nach Tröpolach fahren und von dort den Milleniumsexpress auf die Madritschen nehmen (Berg- und Talfahrt € 22, Stand 2023).
Entweder nutzt man nun für den Weg hinauf zur Madritschen (1918m) die Madritschenbahn (im Sommer täglicher Betrieb, Preis Tal- und Bergfahrt Stand 2023 € 18) oder man wandert von der Talstation des Sessellift über die Piste in südlicher Richtung hinauf zum Grenzkamm. Von dort leitet der Karnische Höhenweg vorbei an einem Speichersee aufwärts bis zum breiten Kamm der Madritschen. Wer will kann auch den kleinen Gipfel mitnehmen. Vom Gipfel geht es dann in südwestlicher Richtung den breiten Touristenweg wiederholt abkürzend in einen kleinen Sattel (1830m). Jetzt geht den Markierungen in südwestlicher Richtung folgend (Ostgrat) hinauf zum Wandfuß. Bei einem „Verkhersschild“ erfolgt der Einstieg in den Klettersteig (B/C). Zunächst geht es gemütlich über breite Risse aufwärts zu einem Rücken. Dann folgt ein kurzer steiler Aufschwung (B/C), ehe es wieder gemütlicher wird und man zum Fuß der letzten Wand gelangt. Über steilen gestuften Fels geht es in direkter Linie (B) höher. Die letzten Meter zum Gipfel sind dann wieder gemütlich.
Für den Weiterweg zum Roßkofel wird der Winkelturm nach Westen überschritten. Dazu steigt man zunächst an Stahlseilen gesichert in eine kleine Scharte ab und auf der gegenüberliegenden Seite hinauf zum Torre Clampil (2080m). Jetzt geht es auf einem Steiglein in westlicher Richtung bergab, bis eine Steilstufe erreicht wird. Hier heißt es nun eine kurze Passage (A/B) an Stahlseilen entlang in die Conti Scharte abzuklettern. Von dort leitet der Klettersteig Contin nach Süden über die relativ flachen gestuften Felsen höher. Die Querungen (A/B) sind durchwegs mit Stahlseilen versichert. In etwa 2180m legt sich das Gelände zurück und auf dem markierten Steig erreicht der Wanderer einfach das große Gipfelplateau mit der Gipfelglocke.
Der Abstieg erfolgt über den Normalweg. Dazu folgt man kurz der Aufstiegsroute. In etwa 2180m Seehöhe wird die Aufstiegsroute nach links verlassen und man zieht in westlicher Richtung über schöne Hänge abwärts. Im Frühsommer finden sich hier teils bis Anfang Juli Schneefelder. Nach einer Auffallenden Mulde geht es kurz über Felsen etwas steiler bergab. Danach quert der Wanderweg unter den Felsen der Creta di Pricotic nach Westen (im Frühsommer teils Schneefelder) Richtung Rudnigsattel. Knapp bevor der Sattel erreicht wird zweigt in einem Schuttfeld nach rechts (Norden) ein Steiglein ab. Den Markierungen folgend (Achtung teils nicht so leicht zu sehen, Stand 2023) man durch schuttiges Gelände bis etwa 1760m ab. Hier mündet etwas unscheinbar eine Variante des Karnischen Höhenwegs in die Abstiegsroute. Durch blockiges Gelände geht es jetzt etwas mühsam in östlicher Richtung in leichtem Bergauf bis zu einem Speicherteich und von dort hinauf in den kleinen Sattel (1838m), wo sich der Kreis schließt. Auf bekanntem Weg geht es zurück zur Madritschen bzw. hinab zum Naßfeld.
Der Roßkofel ist ein imposanter Gebirgsstock in den östlichen Karnischen Alpen. Kaum ein Weg auf diesen Gipfel, der nicht über steile Flanken führt. Der hier beschriebene Abstiegsweg, ist der einzige Zustieg, der auch für den gemütlichen Wanderer geeignet ist. Der Hinweg über den Winkelturm ist besonders im Frühsommer empfehlenswert, wenn auf dieser Route noch nicht so viel los ist. Für schwächere Bergsteiger ist ein Klettersteigset zu empfehlen. Der versierte Alpinist wird sich mit einem Steinschlaghelm begnügen. Vom Gipfel aus hat man einen wunderbaren Rundblick und man könnte fast vergessen, dass man vom größten Schigebiet Kärntens aus zu dieser Tour gestartet ist.