26.7.2024
Mit dem Auto erreicht man von Kötschach-Mauthen aus den Plöckenpass (1360m, Parkplatz).
Vom Pass folgt man einem ehemaligen Kriegssteig Richtung Westen (Cellon/ Grüne Schneid (Cresta Verde)). In 1680m zweigt man vom Weg Richtung Cellon nach links
(Westen) ab. Jetzt zieht der Weg durch die weite Grasflanke der Grünen Schneid höher. Zunächst tendenziell in westlicher, höher oben dann in östlicher Richtung. In rund 2040m gelangt man knapp
unter die sperrenden Felswände des Cellons. Hier zweigt ein kaum sichtbares Steiglein nach links (Norden) hinauf zur Grünen Schneid (höchster Punkt 2150m) ab. Auf der Grünen Schneid geht es in
westlicher Richtung bis zum sperrenden Aufbau des Kollinkofels. Nun wird der Steig deutlich schmäler. Rote Punkte leiten den Bergsteiger durch die steile Ostflanke höher. Zunächst geht es im
Zicke-Zacke- aufwärts. Im mittleren Teil gilt es dann eine steile Querung sowie den einen oder anderen felsigen Aufschwung (I) zu überwinden. Weiter oben legt sich das Gelände wieder zurück und
man erreicht ohne Probleme von Nordosten her den Gipfel des Kollinkofels.
Vom Gipfel steigt man wenige Höhenmeter nach Süden ab und folgt dann einem alten Kriegssteig in ständigem Auf und Ab in westlicher Richtung auf der steilen und felsigen Südseite des Kellerwandzuges bis zu den Kellerspitzen. Die schwierigsten Passagen sind dabei mit Stahlseilen (erneuert 2023) versichert. Der letzte Anstieg zu den Kellerspitzen erfolgt durch eine kleine Schlucht mit viel losem Material (Achtung auf Steinschlag).
Der Rückweg erfolgt bis zur Abzweigung unter dem Kollinkofel am bereits bekannten Weg. Jetzt lässt man den Gipfel aber links liegen und folgt dem mit roten Punkten markierten Steig durch die mit Felsen durchsetze Südostflanke talwärts, bis in rund 2200m ein auffallender Wegweiser (Pfeil) erreicht wird. Dieser leitet nach rechts (Südwesten) hinab. Die nächsten Minuten geht es teils an Stahlseilen gesichert steil hinab. Nach rund 150 Höhenmetern wird das Gelände wieder deutlich flacher und man folgt dem markierten Steig in zahlreichen Serpentinen abwärts. In rund 1840m wird ein Wegweiser erreicht. Hier hält man sich links (Nordosten) und steigt weiter zur Oberen Collinettaalm (~1620m) ab. Von hier geht es in östlicher Richtung abwärts bis man nach wenigen Minuten die Aufstiegsroute zur Grünen Schneid erreicht. Über die bekannte Route geht es zurück zum Ausgangspunkt.
Diese Ganztagestour stellt hohe Ansprüche an den Bezwinger, belohnt ihn aber auch mit herrlichen Aus- und Tiefblicken. Außerdem bewegt man sich rund um die Kellerwand meist weitab von großen Touristenströmen, kann hier noch ruhiges und ursprüngliches Wandern erleben.
Es ist aber zu beachten, dass man sich im Hochgebirge befindet. Gerade in dieser Region können sehr rasch kräftige Gewitter entstehen. Weiters ist zu bedenken, dass man nach schneereichen Wintern im Aufstieg oft noch bis in den Juni hinein große Schneefelder queren muss. Zusätzlich sind ausgezeichnete Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und sicheres Steigen im I. Schwierigkeitsgrad für diese Tour unerlässlich. Neben den landschaftlichen Ausblicken bieten sich auch besondere Tiefblicke, wie jener hinab ins Eiskar, dem südlichsten Gletscher Österreichs. Zu guter Letzt schlägt auch das botanische Herz höher, denn die Blumenpracht rund um den Kollinkofel ist unbeschreiblich.