28.8.2011
Von Tarvis aus wählt man zunächst die Straße Richtung Kranjska Gora bzw. Fusine, zweigt aber bereits unmittelbar vor der Bahnunterführung nach rechts ab (Rutte piccolo) und folgt der schmalen Asphaltstraße aufwärts zu dem kleinen Ort. Am Ortsende teilt sich die Straße, um zum Ausgangspunkt des Val Romana zu kommen hält man sich links (Hinweisschild Ortigara) und erreicht so nach wenigen Minuten einen großen Parkplatz (854m).
Jetzt geht es zu Fuß auf einem Forstweg talein nach Süden. Zunächst führt der Weg parallel zum Rio Bianco, später wandert man im breiten und trockenen Flussbett bis sich das breite Tal in zwei Gräben gabelt. Der Weiterweg zieht über den dazwischenliegenden steilen Rücken aufwärts bis zu einer Wegkreuzung (~1000m). Hier geht es nach rechts weg dem Wegweiser Portella folgend in den Graben des Rio Bianco hinein. Nach einer Bachbettquerung geht es in mehreren Serpentinen höher und so gelangt man zum Rand eines großen Schutt- und Geröllfeldes. Dieses quert man nach rechts (Westen) und steigt dann auf der anderen Seite auf einem sehr schön angelegten Steig höher bis zu einer kurzen Felsrinne. Nach diesem kurzen steilen Aufschwung, wo man auch kurz die Hände zu Hilfe nehmen muss, zieht der Steig nun wieder deutlich flacher durch Latschen höher. Nach einer unangenehmen steilen Hangquerung kommt man schließlich zu einem wunderschönen Boden unterhalb der Portella. Die Scharte wird aber nicht auf direktem Weg sondern über einen weiten Rechtsbogen erreicht, welcher zunächst zum Sella Ursic (Cez Stoze, 1736m) führt und dann nach rechts (Westen) zur Portella (1798m) zieht. Auf dem schönen Sattel wendet man sich nach rechts und wandert in leichtem Auf und Ab in unmittelbarer Gratnähe nach Norden. Der höchste Punkt des Gratverlaufs liegt in 1853m, trägt aber keinen Namen. Der nördlichste Gipfel dieses Grates (Monte Sciober Grande, 1845m) wird nicht mehr bestiegen.
Für den Abstieg empfiehlt es sich dem Steig Nr. 520 hinunter zum Sella dellla Malga (1616m) und dann über eine steile Querung zum Rifugio Cinque Punte (1520m) zu folgen. Bei der unbewirtschafteten Hütte handelt es sich um ein Mittelding aus Biwak und Almhütte. Hier hat man nun zwei Möglichkeiten für den Abstieg ins Val Romana. Direkt bei der Hütte zieht der Steig Nr. 518 steil hinunter ins Tal, am gegenüberliegenden Unterrand der Wiese führt der Steig Nr. 520 in den Wald hinein. Im Weiteren wird der Weg Nr. 518 beschrieben, welcher in sehr schöner Anlage durch den teils ausgesprochen steilen Wald talwärts verläuft. Nach einer Bachquerung zieht der Weg einen steilen Hang querend nach Nordosten und überwindet die nächste Steilstufe in zahlreichen kurzen Serpentinen. Schließlich gelangt man nach einer neuerlichen Bachquerung auf ein sehr schmales und ausgesetztes Band, auf welchem der Weg talausführt. Zuletzt gilt es noch ein trockenes Schuttbett zu überwinden, ehe man wieder den breiten Talboden erreicht. Jetzt geht es im trockenen Flusslauf talaus bis zum Forstweg und auf diesem zurück zum Ausgangspunkt.
Diese Tageswanderung führt in eines der wildesten Täler der Julischen Alpen. Nach dem breiten Beginn gabelt sich das Val Romana in zahlreiche Gräben auf, von den umliegenden Gipfeln führen zahllose Steilrinnen talwärts, welche für ein wildromantisches Ambiente sorgen. Trotz der geringen Gipfelhöhe von nur rund 1850 legt man knapp über 1000 Höhenmeter und etliche Kilometer an Wegstrecke zurück. Von der Portella weg hat man einen herrlichen Ausblick zu den umliegenden Gipfeln der Julischen Alpen, sowie zu den östlichen Karnischen Alpen.
Für den schönen Rundweg durch das Val Romana über die Portella ist Schwindelfreiheit notwendig und Trittsicherheit von Vorteil, denn der Abstieg vom Rifugio Cinque Punte ist zwar technisch unschwierig, führt aber durch extrem steiles und teils ausgesetztes Gelände.