30.08.2008
Mit dem PKW geht es über Tarvis und Valbruna in die Saisera (1004m, Parkplatz). Von hier aus wandert man durch das Bachbett in südliche Richtung. Nach wenigen Minuten zweigt unscheinbar nach rechts (Westen) ein Steig ab (Markierung). Über diesen geht es zuerst durch Wald höher, ehe man in rund 1300m in ein Bachbett gelangt, durch welches man weiter Richtung Westen bis zu einer Weggabelung wandert. Hier nach links (Süden) abzweigen; über eine Steilstufe und eine kurze Querung gelangt man zum Biwak Stuparic (1587m). Kurz vor dem Biwak kommt man zu einer unscheinbaren Weggabel. Man hält sich rechts (Südwesten) und steigt auf einem Steig durch Buschwerk Richtung Montasch Nordwand. Nach wenigen Minuten gelangt man in ein breites meist trockenes Bachbett. Etwa 100-200 Höhenmeter unter dem Gletscher findet sich im Bachbett nochmals eine Wasserstelle. Von dort geht es weiter aufwärts zur Endmoräne des kleinen Montasch-Gletschers. Der untere Teil des Gletschers ist mit Schutt und Sand bedeckt und nicht mehr als solcher zu erkennen. Zum Wandfuß hin findet man jedoch ein sehr steiles Firn- bzw. Eisfeld vor. Über dieses steigt man bis zum höchsten Punkt auf.
Als erste Schwierigkeit tut sich hier heroben in rund 2100m die besonders im Spätsommer große Randkluft auf. Diese gilt es zu überwinden und dann folgt man (natürlich mit Partnersicherung) dem Verlauf des ehemaligen Villacher Steiges die Wand höher, wobei gleich die ersten beiden Seillängen die klettertechnisch schwierigsten (III-IV) darstellen. Danach geht es teils auf alten Versicherungen aufwärts. Leichtere Passagen wechseln mit wieder etwas anspruchsvolleren Stellen ab, wodurch man quasi die ganze Tour über gezwungen ist am Seil zu gehen. Im oberen Wanddrittel gelangt man zu zwei sehr ausgesetzten Querungen, die besonders für den Vorsteigenden unangenehm sein können. Nach der zweiten Querung legt sich die Wand deutlich zurück und man gelangt in leichter Kletterei auf den Montasch- Ostgrat, über welchen es in wenigen Minuten zum Gipfel geht.
Der Abstieg erfolgt über den Leiternweg (Scala Pipan; Klettersteig B) hinunter zur Pecolalm (1502m), wo man idealerweise ein zweites Auto hat, bzw. sich abholen lässt.
Diese lange und überaus anspruchsvolle Bergfahrt ist nur für sehr erfahrene Alpinisten zu empfehlen. Die Nordwand erfordert ausgezeichneten Umgang in der Partnersicherung. Der Vorsteigende muss des Weiteren über gute Kenntnisse im Absichern einer alpinen Kletterroute verfügen. Die alten Stahlstifte erleichtern zwar manch schwierige Kletterpassage, stellen aber im gleichen Augenblick eine große Gefahr bei Stürzen dar!
Die größte Schwierigkeit dieser Tour stellen die Überwindung der Randkluft sowie die ersten beiden Seillängen dar. Besonders die beiden Querungen im oberen Wandteil erfordern aber nochmals größte Konzentration. Man sollte sich bewusst sein, dass sobald man die Randkluft überwunden hat, es kein Zurück mehr gibt (vgl. Bilder).
Neben ausgezeichneter Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist gute Klettertechnik (III- IV Schwierigkeitsgrad) für diese Tour erforderlich. Für den Zustieg über den Montasch-Gletscher sind Steigeisen und auch ein Pickel ratsam. Für die Überwindung der Randkluft können Eisschrauben notwendig sein.
Wer aber diese Nordwand bezwingt, hat eine der großen Touren auf den Spuren von Julius Kugy bewältigt und wird mit schönen Tief- und Ausblicken belohnt.