Cima di Terrarossa (via Leva-Steig)

22.7.2022

Von Tarvis aus folgt man der Straße Richtung Slowenien (Bovec). Beim Lago del Predil zweigt man nach rechts ab und folgt dem Straßenverlauf bis auf den Sella Nevea (1190m). Kurz nach der Passhöhe biegt man in einer scharfen Linkskurve abermals rechts ab und gelangt nach etwa 6km auf einer schmalen asphaltierten Bergstraße zur Pecol Alm (1502m), großer Parkplatz.

Vom Parkplatz weg wandert man zunächst auf einem Fahrweg nach Nordosten hinauf zum Rif. Brazza (1660m). Kurz vor der Hütte zweigt ein Wanderweg nach links (Nordwesten) ab, welchem man in meist nur leichter Steigung über die weiten Almwiesen bis zu einer Weggabel (~1860m) folgt. Hier kommt von links ein weiterer Wanderweg von der Pecol Alm herauf. Von nun an wird das Gelände etwas steiler, der stark frequentierte Wanderweg führt aber in meist angenehmer Steigung bis knapp unter die Forca dei Disteis (2201m). Zunächst wandert man am Normalweg zum Montasch über ein großes Schuttfeld nach Nordosten bis zu den Felsen (~2260m) höher. Nach etwa 150 Höhenmetern wird ein Schuttfeld erreicht. Dort zweigt nach rechts (Osten) der Levasteig ab. Die Routenführung am Normalweg zum Montasch wurde in den letzten Jahren immer wieder verändert, deshalb auch die Abzweigung zum Leva- Klettersteig. Der Steig selbst beginnt aber in rund 2420m (kleine Tafel im Fels). Der Sentiero attrezzato Augusto ed Elenita Leva, wie der Steig mit vollem Namen heißt, nutzt geschickt die Bänder in der Südwestwand des Mondeon del Montasio. Der Steig ist in diesem Bereich durchgehend mit einem Stahlseil versichert (meist A oder A/B). Nach einer Geländerippe wird das Gelände deutlich grüner. Hier gilt es die Markierung nicht aus den Augen zu verlieren, denn immer wieder leiten Steigspuren in die Irre. Richtung Palone Scharte macht man zunächst wieder einige felsige Höhenmeter im Aufstieg und steigt dann gut gesichert in die Scharte hinab (kurze Stelle B/C).  Auf der Ostseite der Forca del Palone leiten Stahlseile über einen ersten Aufschwung zu einer Steilstufe. Diese wird mit Hilfe einer wackeligen Stahlseilseilleiter (B/C) überwunden. Nach der Leiter geht es noch kurz an Seilen gesichert höher, ehe der Klettersteig endet. Jetzt folgt man dem recht breiten Wanderweg in die Südwestflanke der Terrarossa, wo man nach wenigen Minuten auf den Normalweg trifft. Auf diesem geht es jetzt relativ flach in einigen Kehren bis zum höchsten Punkt.

Der Abstieg erfolgt über den Normalweg. Dazu folgt man einfach dem breiten Weg vom Gipfel nach Südwesten hinab. In zahlreichen Serpentinen zieht dieser alte Kriegssteig zunächst nach Südwesten und dann nach Südosten talwärts. Knapp oberhalb vom Rif. Brazza verlääst man das felsendurchsetzte Gelände und wandert über die weten Almflächen der Pecolalm hinab zur Schutzhütte. Vom Rif. Brazza weg geht es am Fahrweg (einzelne Kehren können abgekürzt werden) in südwestlicher Richtung zurück zum Ausgangspunkt.

Der Sentiero Leva ist ein absolutes Erlebnis. Trittsicherheit, absolute Schwindelfreie, sicheres Bewegung in steilem und felsigem Gelände sowie gute Kondition sind aber Grundvoraussetzung für diese Route. Der durchwegs gut versicherte Klettersteig führt spektakulär über Bänder, zwischendurch gibt es aber auch ungesicherte Passagen in steilem Wiesengelände. Wer das Bedürfnis hat, sich bei den Bändern ständig mit dem Klettersteigset einzuhängen, wird für diesen Steig sehr lange brauchen und ist wohl fehl am Platz. Natürlich ist es aber ratsam für die schwierigen Passagen oder auch für Fotostopps ein Klettersteigset sowie einen Helm mitzuführen. Von der Terrarossa hat man schließlich einen schönen Ausblick nach Süden zum nahen Kanin oder nach Nordosten zum Wischberg.

Der Sentiero Leva lässt sich sehr gut mit dem Montasch verbinden. Idealerweise steigt man dann über den Findenegg Weg auf den Montasch und über die Scala Pipan hinab zum Beginn des Leva-Steiges. Dadurch verlängert sich diese Tour natürlich maßgeblich!