14.08.2012, 26.8.2022
Mit dem Auto geht es nach Flattach und von dort über eine asphaltierte Bergstraße vorbei an Innerfragant bis zur Talstation der Stollenbahn (Parkplatz, ~1200m).
Mit der Stollenbahn (kostenpflichtig) gelangt man zur Mittelstation (2234m).
Um auf die Fraganter Scharte zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder man wählt die Gondel und fährt mit dieser bis in eine Höhe von 2800m. Bei der Bergstation wendet man sich nach links und steigt nach Westen auf einer Schipiste steil hinunter Richtung Wurtenspeicher ab. Knapp oberhalb des Sees gelangt man zu einer markanten Verebnung im Vorfeld des Wurtenkees.
Alternativ kann man sich ab der Mittelstation zu Fuß auf den Weg machen. Hierzu wendet man sich bei der Bergstation der Stollenbahn nach links (Westen) und wandert auf einer Schipiste aufwärts bis man sich in etwa 2425m nach links wendet und über einen Fahrweg zum Wurtenspeicher gelangt. Nun geht es entlang des Sees bis zur markanten Verebnung im Vorfeld des Wurtenkees (längere Variante mit mehr Höhenmetern im Aufstieg).
Bei der Verebnung trifft man auf eine Markierung, welche auf die links leitet (Wegweiser Niedere Scharte). Auf einer Schipiste geht es nun in nordwestlicher Richtung höher. In etwa 2580 zweigt in einer breiten Mulde etwas unscheinbar der markierte Steig von der Schipiste nach rechts (Norden) hin ab. Jetzt steigt man steil hinauf Richtung Niedere Scharte. Knapp westlich der Scharte wird der breite Kamm erreicht. Die neuen Markierungen ziehen nach links hinauf zum Alteck. Für den weiterweg zum Sonnblick hält man sich aber rechts (Osten) zur Niederen Scharte (2696m). Dort wendet sich der Bergsteiger nach links (Norden) und steigt zu einem kleinen See ab. Durch den Klimawandel ist das dort einst liegende Eis- und Schneefeld praktisch abgeschmolzen. Die Markierungen leiten am rechten (östlichen) Seeran über eine Felsschwelle nach Norden. In weiterer Folge wandert man kurz abwärts, quert dann aber den Bach nach links unter den Resten eines keinen Eisfeldes (Stand 2022) auf einen Rücken. Auf diesem geht es zunächst gemütlich und dann durch schuttiges Gletschervorfeldgelände hinab bis zu einem Bach und einem Gletschersee (2390m). Nach der Bachquerung wandert man in westlicher Richtung für einige Minuten gemütlich aufwärts. Dann wird das Gelände wieder steiler und in 2560m trifft der Weg auf die Aufstiegsroute, welche von Kolm Saigurn zum Sonnblick führt. Die weitere gut markierte Aufstiegsroute zieht jetzt nach links (Südwesten) hinauf zur Rojacher Hütte (2718m). Von der im Sommer bewirtschafteten Hütte weg wird der Steig zunehmend anspruchsvoller. Zunächst geht es über blockiges Gelände zu einer ersten Steilstufe. Ab hier verläuft der Steig in unmittelbarer Gratnähe. Immer wieder gilt es steile Aufschwünge zu überwinden. Trittbügel und Stahlstifte erleichtern die leichte Gratkletterei (I-II). Mit zunehmender Höher wird der Grat immer schmäler. Wenn der Gipfel in Sichtweite kommt, gilt es direkt am exponierten Grat nochmals zwei kurze Aufschwünge zu überwinden. Dann wird das Gelände nach Süden hin deutlich flacher und man wandert wieder gemütlich dem Gipfelaufbau entgegen und erreicht so das Zittelhaus am Sonnblickgipfel. Bei entsprechender Schneelage weichen viele Alpinisten im Frühsommer im oberen auf die Reste des Gletschers aus.
Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute. Im Frühsommer nutzen einige Bergsteiger die Schneefelder knapp unterhalb des obersten Gratabschnittes um schneller abzusteigen. Steinmännchen leiten dann wieder den Weg zurück zum Grat (kurze Kletterpassage (I-II) im Abstieg). Von der Rojacher Hütte geht es hinunter zum Gletschersee und über die Niedere Scharte wieder zurück zum Wurtenspeicher.
Der Sonnblick ist ein viel besuchter Gipfel in den Hohen Tauern mit herrlichem Blick zum Großglockner. Beim Aufstieg vom Mölltaler Gletscher kann die Gletscherausrüstung zu Hause gelassen werden. Nur wer im Frühsommer oder bei Schneelage unterwegs ist, sollte Steigeisen und Pickel mit dabei haben.
Der Grat oberhalb der Rojacher Hütte erfordert gute Kondition absolute Schwindelfreiheit. Trittsicherheit ist bei dieser Tour sowieso eine Grundvoraussetzung. Zusätzlich sollte man sich auch im Felsen bei leichter Kletterei (I-II) sicher bewegen können. Denn man muss den Grat nicht nur aufsteigen sondern auch wieder abklettern! Wer vom Mölltaler Gletscher aus startet und keine Übernachtung einplant sollte sich bewusst sein, dass die letzte Stollbahn im Sommer schon um 16h talwärts fährt. Insgesamt hat man also nur rund 7h Zeit für den Hin- und Rückweg. Wer sich diesen Stress nicht antun will, kann natürlich auch am Zittelhaus, der Rojacher Hütte oder auf der Duisburger Hütte übernachten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Rad mit der Stollenbahn bis zu Mittelstation mitzunehmen und dann die asphaltierte Straße zurück ins Tal zu fahren, wodurch man zeitlich ungebunden ist.
Vom Gipfel aus hat man einen traumhaften Ausblick. Vom Großglockner im Westen über Watzmann, Hochkönig und Dachstein im Norden bis zu den Julischen Alpen im Süden reicht der Blick.
Wer am den Sonnblick als Zweitagestour macht, kann am Hin- oder Rückweg auch das Schareck oder das Alteck mitnehmen.