8.7.2010
Von Penk im Mölltal aus führt eine asphaltierte Bergstraße hinauf in die Teuchl (~1300m) und von dort weiter zum Gasthof Alpenheim (1179m, Parkplatz).
Vom Alpenheim weg geht es zu Fuß auf einem Forstweg durch das Teuchltal nach Westen. Bei meist nur geringer Steigung führt der Weg talein, bis man schließlich nach etwas mehr als 8km die Bärenkopfhütte (~2000m) erreicht. Hier endet der Forstweg und von nun an führt ein schmaler Steig weiter aufwärts, wobei der Wanderweg zum Kaltseetörl (2481m) teilweise nur schlecht ausgetreten ist. Umso wichtiger ist es, genau auf die gut vorhandenen Markierungen zu achten. Nach der Bärenkopfhütte quert der Steig auf die südliche Talseite und überwindet dann die Steilstufe hinauf zum Kaltseetörl.
Am Törl hält sich der Bergsteiger rechts (Westen) und steigt auf Steigspuren über einen schönen Grat höher, wobei man schon nach wenigen Höhenmetern leicht links in die steile Südflanke quert. In weiterer Folge wird das Gelände steiler und die Steigspuren schwächer. Während man im ersten Teil die schwierigen Stellen südlich (links) der Gratschneide umgeht, hält man sich im zweiten Teil eher nördlich. Kurz vor dem Gipfel gilt es einen markanten Felskopf (welcher als Gipfelzeichen eine Stange hat) in leichter Kletterei (II) nördlich zu umgehen. Kurz vor dem Kreuzeck trifft man dann wieder auf den markierten Steig, welcher von der Feldnerhütte herauf zieht.
Wer nicht über den Grat zum Gipfel gehen möchte, kann auch vom Kaltseetörl rund 300 Höhenmeter zur Feldnerhütte absteigen und von dort auf dem markierten Steig zum höchsten Punkt wandern.
Vom Kreuzeck führt der Weiterweg der Rundtour nach Norden hinunter aufs Wöllatörl und unter weiterem Höhenverlust in ein schönes Kar oberhalb des Schwarzsees. In weiterer Folge wandert man in leichtem Auf und Ab über herrliche Wiesen auf dem Höhenweg nach Osten zur Penker Eisenalm, wo mit etwa 2160m der tiefste Punkt des Weges erreicht wird.
Wer an dieser Stelle bereits Ermüdungserscheinungen hat, dem sei empfohlen, dem hier abzweigenden Knopfsteig (nicht markiert) nach Osten kurz zu folgen um dann weglos zur Trögerhütte (1977m) abzusteigen. Von der Hütte folgt der Wanderer dem Forstweg nach Westen, wo man schließlich wieder auf den Aufstiegsweg trifft, auf welchem es zurück zum Alpenheim geht.
Aber auch für konditionsstarke Wanderer wird es von der Penker Eisenalm weg wirklich anstrengend. Im folgenden Abschnitt finden sich teils nur Steigspuren und es gilt genau auf die Markierungen zu achten. Des Weiteren sind mehrere ausgesprochen steile Anstiege zu bewältigen. Der erste führt hinauf zum Eisenriegel, auf dessen Ostseite man steil absteigt um dann mühsam zum Fuß des Schneestellkopfes zu queren. Über eine mit Seilen gesicherte Felsrippe gelangt der Alpinist schließlich in ein weiteres Kar. In ständigem Auf und Ab geht es mühsam hinauf zu einem markanten Grat, welcher zum Kehlluckerlkopf (2635m) zieht. Die letzten Meter hinauf zum Gipfel sind wieder sehr steil und anstrengend.
Vom höchsten Punkt führt der Steig steil hinunter zur Teuchlscharte (2468m). Wer jetzt noch immer nicht genug hat, kann die nächste Felsrippe nach Nordosten überqueren und dann nach Nordwesten steil, teils die Hände zu Hilfe nehmend, zum Polinik (2784m) aufsteigen. In diesem Fall muss man mit nochmals gut 400 zusätzlichen Höhenmetern rechnen, wodurch sich die gesamte Rundtour auf fast 3000 Höhenmeter ausdehnt.
Für alle anderen Bergsteiger beginnt vom Kehlluckerlkopf der lange Abstieg hinunter in die Teuchl. Von der Teuchlscharte führt ein alter mit verwaschenen Markierungen gekennzeichneter Steig hinunter auf die Tanzböden, wo man auf den klassischen Aufstiegsweg zum Polinik trifft. Dieser Steig führt immer auf der östlichen (talwärts gesehen linken) Seite des Baches abwärts. Teilweise ist der Weg nur schlecht ausgetreten und auch die Markierungen sind spärlich. Ab der Waldgrenze ist der Steig aber besser erkennbar und es geht steil und rasch abwärts. In rund 1450m quert der Weg für einige Minuten talauswärts, ehe es über eine breite Wiesenschneiße steil hinunter zum Forstweg (Aufstiegsroute) und dann auf diesem die letzten Minuten zurück zum Auto geht.
Die hier beschriebene Rundtour ist wirklich sehr lange und empfiehlt sich in dieser Form nur für Bergsteiger mit ausgezeichneter Kondition. Neben den rund 2500 Höhenmetern (ohne Polinik) sind mindesten 25km Wegstrecke zurückzulegen. Man kann diese Tour aber auch in 2 Etappen aufteilen, wobei die Übernachtung auf der Feldnerhütte erfolgt.
Für die gesamte Rundtour ist neben ausgezeichneter Kondition auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, denn besonders im zweiten Teil des Höhenweges sind immer wieder steile und ausgesetzte Passagen zu bewältigen.
Wer aber den Weg hinauf in die Hochlagen der Kreuzeckgruppe findet, wird von deren Reiz einfach verzaubert. Über weite Strecken unberührte Natur, herrliche Hochmoore und von den Gipfel die traumhafte Aussicht in alle Himmelsrichtungen entschädigen für eventuelle Strapazen im langen Zu- bzw. Aufstieg.