11.8.2015
Mit dem Auto geht es über die mautpflichtige Maltatalhochalpenstraße bis zum Parkplatz beim Kölnbreinstüberl (~1930m).
Von dort geht es entlang des Speichers über den Fahrweg taleinwärts bis zur Osnabrücker Hütte (2026m). Für diesen Wegabschnitt kann man auch ein Mountainbike benutzen. Von der Hütte weg folgt man wenige Minuten dem markierten Steig talein nach Süden. Wo der Steig aber nach links über den Großelendbach abbiegt, bleibt der Bergsteiger am rechten (westlichen) Ufer und wandert auf Steigspuren weiter taleinwärts. Mit der Zeit verlieren sich die Steigspuren zusehends und es gilt selbst den besten Weg zu finden. Dieser führt sich tendenziell rechts haltend Richtung Kärlspitz hinauf, bis man in etwa 2460m ein markante Verebnung erreicht. Hier geht es nun links (Südosten) weg über vom einst mächtigen Großelendkees geschliffene Felsen höher. Mit etwas Geschick findet man bis zum Gletscherrand in etwa 2650m Höhe ohne Problem einen gehbaren Weg, wo nur das ein oder andere Mal die Hände etwas zu Hilfe genommen werden müssen. Am Gletscher angelangt steigt der Bergsteiger weiter nach Südosten auf und visiert dabei die Scharte zwischen Großelendkopf und Jochspitze an. Auf der Scharte (~3100m) angelangt, wendet man sich nach rechts und erreicht in leichter aber ausgesetzter Kletterei (I-II) unmittelbar über den markanten Ostgratauf den Gipfel der Jochspitze.
Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute.
Für diese Tour benötigt man neben guter Kondition, ausgezeichnetem Orientierungssinn, Schwindelfreiheit, Sicherheit bis zum II. Schwierigkeitsgrad und stabilem Wetter auch eine komplette Gletscherausrüstung. Das Großelendkees zieht sich zwar auch rasant zurück, im oberen Bereich gibt es aber noch einige Spalten und knapp vor der Scharte wartet auch noch eine große Randspalte.
Wer diese Tour jedoch durchführt, wird mit Alpinismus in seiner reinsten Art belohnt. Nur bis zur Osnabrücker Hütte bewegt man sich auf ausgetretenen Pfaden. Danach gilt es die Route selbst zu finden und der luftige Gipfelgrat lässt auf den letzten Höhenmetern das Adrenalin nochmals so richtig in die Höhe schnellen. Nur wenige Bergsteiger haben bisher wohl den Weg auf diesen einsamen Gipfel gefunden, welcher natürlich ein wenig im Schatten der mächtigen Hochalm steht, welche auch den Blick nach Süden einschränkt. Nach Westen und Norden hat man jedoch frei Sicht.