Fuscherkarkopf 3331m

~1000 Höhenmeter (schwer)

 

18.7.2024

 

Mit dem Auto geht es über die mautpflichtige Großglockner-Hochalpenstraße bis zur Franz-Josefs-Höhe (2370m). Eine Anreise mit dem Postbus ist auch möglich, als Tagestour ist der Fuscherkarkopf über den NW- Grat mit dem Fahrplan von 2024 jedoch zeitlich kaum durchführbar.

 

Von der Franz-Josefs-Höhe weg folgt man dem Gamsgrubenweg durch insgesamt 6 Tunnels Richtung Oberwalder Hütte. Nach der Gamsgrube zieht der breite Fahrweg dann nach Nordwesten  bis zu einem Rastplatz am Ende des Fahrwegs unterhalb des Wasserfallwinkelkees. Nun geht es auf einem Wanderweg kurz nach Norden und dann in einer kurzen Schleife über einen Bach nach Westen Richtung Oberwalderhütte. In knapp über 2700m Seehöhe verlässt man den markierten Weg und steigt über abgeschliffene Felsen unschwierig zum Gletscherrand auf. Über den Gletscher geht es jetzt in nordöstlicher Richtung zur Felswand unter der Fuscherkarscharte (2841m) aufwärts. Von der Scharte herab fällt im Sommer ein auffallender Wasserfall. Idealerweise steigt man etwas nördlich (gletscheraufwärts) vom Wasserfall in die Felswand ein (Steinmännchen). Über mehrere Stufen geht es die Hände teilweise zu Hilfe nehmend (I) ungesichert in östlicher Richtung hinauf in die Scharte. Dort wendet man sich nach rechts (Südosten) und folgt den Steigspuren aufwärts. In rund 3000m gelangt der Alpinist schließlich zum Grat. In weiterer Folge geht es zunächst am Grat unschwierig höher. Wenn man sich bzgl. der Route nicht sicher ist, der Aufstieg erfolgt mehr oder weniger immer in unmittelbarer Gratnähe. Im oberen Gratabschnitt sind dann zwei Kletterstellen (II) zu überwinden. Einzelne Sicherungspunkt (Repschnüre) zeigen dabei an, dass man richtig ist. Schließlich legt sich der Grat in rund 3240m zurück. Hier trifft man auch auf den „Normalweg“. Dem Gratverlauf in östlicher Richtung folgend geht es weiter bis zum Gipfel.

 

Der Rückweg erfolgt bis rund 3240m am Grat. Dort wendet man sich aber nach links (Süden) und steigt auf einem kleinen Weglein durch steiles Gelände in südwestlicher Richtung bis in eine Scharte (~2830m) ab. Von dort leiten Seilversicherungen kurz bergauf, ehe man teils an Seilen versichert wieder an Höhe verliert. Entlang eines schönes Grates geht es immer in südlicher Richtung abwärts, bis man in rund 2540m wieder auf den Gamsgrubenweg trifft, auf welchem es zurück zur Franz-Josefs-Höhe geht.

 

Vor 10 bis 20 Jahren waren zahlreiche Gipfel rund um die Oberwalderhütte noch reine Gletschertouren. Durch den Gletscherrückgang werden jedoch immer mehr Bereiche eisfrei und dadurch ist so mancher Gipfel oder manche Route auch ohne Gletscherausrüstung erreichbar. Einer der bekanntesten Berge ist wohl der Mittlere Bärenkopf. Aber auch der Aufstieg über den Nordwestgrat auf den Fuscherkarkopf zählt dazu. Das Wasserfallwinkelkees ist bis zum Übergang zur Fuscherkarscharte spaltenfrei und flach und dementsprechend ohne Gletscherausrüstung begehbar. Der Übergang zur Fuscherkarscharte wird durch den Gletscherschwund jedoch von Jahr zu Jahr schwierig. Vor 30 Jahren noch reichte der Gletscher bis zur Scharte hinauf, jetzt gilt es gut 40 bis 50 Höhenmeter im Felsen aufzusteigen. Trittsicherheit, sicheres Steigen in felsigem Terrain und Schwindelfreiheit sind schon in diesem Beriech unabdingbar. Spätestens bei den beiden Kletterstellen im oberen Gratbereich ist dann jedoch ohne Klettererfahrung (II. Schwierigkeitsgrad) Endstation. Dementsprechend sollten sich nur entsprechend gute Bergwanderer an diese Tour heranwagen. Auch sollte man nicht vergessen, dass man sich im Hochgebirge befindet. Die Ausrüstung muss entsprechend gewählt werden (Handschuhe und Haube auch im Hochsommer). Auch bewegt man sich abseits von markierten Wanderwegen oder Routen. Das heißt sicheres Orientieren ist neben Trittsicherheit und guter Kondition eine Grundvoraussetzung für diese Tour. Bei Schlechtwetter oder auch schlechter Sicht ist von einer Besteigung abzuraten. Bei schönem Wetter bietet die Tour jedoch unvergessliche Einblicke und Ausblicke.

 

Am Gamsgrubenweg bei der Abzweigung zum "Normalweg" auf den Fuscherkarkopf (Rückweg)
Am Gamsgrubenweg bei der Abzweigung zum "Normalweg" auf den Fuscherkarkopf (Rückweg)
Blick vom Wasserfallwinkelkees zur Fuscherkarscharte mit dem Fuscherkarkopf im Hintergrund. Schön zu erkennen ist auch der Wasserfall.
Blick vom Wasserfallwinkelkees zur Fuscherkarscharte mit dem Fuscherkarkopf im Hintergrund. Schön zu erkennen ist auch der Wasserfall.
In der Fuscherkarscharte mit dem Weiterweg vor Augen
In der Fuscherkarscharte mit dem Weiterweg vor Augen
Übersicht über den Fuscherkarkopf Nordwestgrat (Aufgenommen vom Breitkopf)
Übersicht über den Fuscherkarkopf Nordwestgrat (Aufgenommen vom Breitkopf)
Traumhafte Aus-und Tiefblicke, hier zum Mittleren und Hohen Burgstall (Oberwalderhütte)
Traumhafte Aus-und Tiefblicke, hier zum Mittleren und Hohen Burgstall (Oberwalderhütte)
Es wird steiler
Es wird steiler
Kletterstelle
Kletterstelle
Luftig geht es zum Gipfel (Bildhintergrund)
Luftig geht es zum Gipfel (Bildhintergrund)
Gipfelfoto
Gipfelfoto
Nordblick mit Mittlerem und Großem Bärenkopf sowie Hoher Dock und rechts hinten Klockerin, Vorderer Bratschenkopf und Großes Wiesbachhorn
Nordblick mit Mittlerem und Großem Bärenkopf sowie Hoher Dock und rechts hinten Klockerin, Vorderer Bratschenkopf und Großes Wiesbachhorn
Und auf der anderen Seite dann doch einmal kurz kein Nebel und der Glockner
Und auf der anderen Seite dann doch einmal kurz kein Nebel und der Glockner
Beim Abstieg knapp vor dem Gamsgrubenweg mit den Resten der Pasterze
Beim Abstieg knapp vor dem Gamsgrubenweg mit den Resten der Pasterze

Vielen Dank an meine Ausrüstungssponsoren:

Perfektes Rundumtraining
Perfektes Rundumtraining