7.11.2020
Mit dem Auto geht es in Gailtal nach Förolach, dort von Villach kommend beim Gasthof nach rechts hinauf in den Ort abbiegen und nach Norden bis hinter die letzten Häuser hinauffahren, wo das Fahrverbot beginnt (~660m, Parkmöglichkeiten).
Jetzt geht es zu Fuß los nach rechts (Osten) dem Wegweiser St. Steben folgen. Schon nach wenigen Minuten zweigt ein Steig nach links ab, welcher zunächst gemütlich höher führt. Bald schon wird der markierte Wanderweg aber deutlich steiler und führt so recht direktem Weg hinauf zur großen Kirche St. Steben. Direkt hinter der Kirche bzw. dem Messnerhaus leitet der Steig wieder steil in den Wald hinein und zieht in anhaltender Steilheit hinauf zum Geißrücken (1527m). Hier hält sich der Wanderer eher links (Norden) und erreicht nach wenigen gemütlichen Wanderminuten die Köstendorfer Alm. Hier zweigt der Steig wieder nach links ab und führt vorbei an der Schnabelhütte höher zum markanten Grat der Graslitzen. Nach den ersten beiden kleinen Gipfelkreuzen (1932m) steigt man unmittelbar am Grat ein paar Höhenmeter ab, ehe es gemütlich hinauf zum Hauptgipfel (2044m) geht.
Für den Weiterweg folgt man zunächst dem Grat abwärts nach Westen und steigt dann über eine steile Flanke in einen breiten Sattel (~1850m, Wegweiser) ab. Von hier weg quert man in den steilen Südhang Richtung Vellacher Sattel (1858m), wobei an einzelnen Stellen auch die Hände zu Hilfe genommen werden müssen. Vom Vellacher Sattel führt ein in die Latschen geschnittener Weg direkt am Grat aufwärts Richtung Westen. Knapp unterhalb von 2000m gelangt man schließlich in freies Gelände und steigt auf einen schönen Gipfel (~2060m) auf. Jetzt gilt es dem teils sehr schmalen und ausgesetzten Grat über zwei Steilstufen bis zum Gipfel des Vellacher Egels zu folgen.
Der Rückweg erfolgt über den Aufstiegsweg, wobei man vom Vellacher Sattel weg auch ins Gailtal absteigen kann. Hierfür wendet sich der Bergsteiger am Sattel nach rechts (Süden) und folgt dem Steig durch die steile Flanke talwärts bis in rund 1500m Seehöhe ein Fahrweg erreicht wird. Auf diesem wandert man nun in mehreren Kehren talwärts. In knapp über 1200m kürzt ein Steig eine sehr weite Forstwegkehre ab. In 950m verlässt man auch diesen Steig und folgt einem Wanderweg nach links (Osten) Richtung Zuchen und erreicht so wieder den Ausgangspunkt.
Natürlich kann man den Vellacher Egel auch von der Nordseite von der Hermagorer Boden Alm aus ersteigen. Siehe dazu den Aufstieg bis zum Vellacher Törl hier: https://feiersinger.jimdofree.com/bergtouren/gailtaler-alpen/spitzegel-s/ . Für den Gipfelanstieg wendet man sich am Törl nach links (Osten) und steigt durch die steile Nordflanke bis knapp vor den Gipfel, wo der Steig wieder auf die Sonnseite wechselt und zum höchsten Punkt hinauf zieht.
Der Vellacher Egel wird auch immer wieder gerne im Rahmen der gesamten Überschreitung des Spitzegelzuges mitgenommen, welche von der Windischen Höhe bis nach Obervellach bei Hermagor führt (oder umgekehrt). Hierfür braucht man jedoch ein zweites Auto oder ein Taxi um zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen.
Wir haben bei unserer Besteigung Anfang November 2020 einen Kombinationsaufstieg gewählt. Mit den Rädern ging es bis zur St. Stefaner Alm auf der Nordseite der Graslitzen und von dort dann zum Vellacher Egel.
Der Vellacher Egel ist ein wunderschöner Aussichtsberg, welcher relativ selten besucht wird. Graslitzen im Osten und Spitzegel im Westen ziehen mehr Wanderer und Bergsteiger an, da die Aufstiege dorthin in der Regel etwas kürzer sind. Für den Aufstieg von Osten her (Vellacher Sattel) braucht man für einen Gipfelsieg unbedingt Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und sicheres Bewegen in steilem und teils felsigem Gelände. Wer es aber bis auf den Gipfel schafft, wird mit einem traumhaften 360° Panorama belohnt. Bei ausgezeichneter Sicht kann man „hinter“ dem Lesachtal sogar die Ötztaler Alpen in rund 200km Entfernung erkennen!
Ideal ist diese Tour im Herbst, wenn die Südhänge noch schneefrei und die Temperaturen angenehm sind.