1.7.2018
Für eine Tagestour geht es mit dem Auto ins Fischleintal bis zum großen Parkplatz in 1454m (€ 5, Stand 2018).
Zu Fuß geht es vom Parkplatz nach Süden talein zur Talschlusshütte (1548m). Dort wendet man sich nach links und folgt einem Steig hinauf nach Osten über die sogenannte Anderter Alm ins Anderteralpenkar. Im Kar angekommen hält sich der Bergsteiger leicht rechts (Südwesten) und steigt steil hinauf zur Elferscharte (2650m). Über eine kurze versichtere Passage geht es nach Osten bis zu einer Weggabelung. Hier folgt man dem Wegweiser Strada degli Alpini nach rechts und quert nun auf gut ausgetretenem Steig unschwierig unter den Westwänden des Elfers nach Süden. Im Bereich des Äußeren Lochs verlässt der Steig die Schuttflanke und verläuft von nun an ständig auf einem meist schmalen durchwegs versicherten Band, wobei es mehrere kleine Schluchten zu queren gilt. Bei einer davon kann man sich über die Schlucht hinweg fast die Hand reichen (berühmtes Fotomotiv). Beim Übergang zum Inneren Loch verlässt die Strada degli Alpini die Felsbänder wieder und leitet schließlich bergauf zum Eissee. Für einen Weiterweg zur Hochbrunner Schneid wendet man sich hier links (Osten) und folgt einem mit Steinmännchen markierten Weg zu einem Gletscherrest im Inneren Loch.
Wer beim Rif. Caducci startet, steigt nach Norden zur Forcella Giralba (2431m) auf und quert dann ins Innere Loch.
Dort steigt der Bergsteiger dann entweder über Schnee oder über Schutt durch ein Kar nach Norden immer steiler höher, bis man in rund 2800m in felsiges Gelände gelangt. Nun gilt es immer wieder unter zu Zuhilfenahme der Hände einzelne Steilstufen zu überwinden, wobei in etwa 2940m, knapp südöstlich einer Scharte der Kamm erreicht wird. Jetzt führt die weiterhin mit Steinmännchen markierte Route in südöstlicher Richtung über eine letzte felsige Steilstufe zum breiten Gipfelbereich der Hochbrunner Schneid.
Der Abstieg erfolgt bis zum Ausgang des Inneren Lochs über die Aufstiegsroute. Wer beim Rif. Carducci gestartet ist, wird dann über die oben beschriebene Strada degli Alpini zurück ins Fischleintal absteigen. Wer schon über diese Route aufgestiegen ist, wird den deutlich kürzeren Rückweg über die Zsigmondyhütte und den Steig Nr. 103 ins Fischleintal wählen.
Die Masse der Bergsteiger begnügt sich mit der Strada degli Alpini und einer Rückkehr über die Zsigmondyhütte ins Tal.
Bei der Hochbrunner Schneid ist es ähnlich wie bei der Schusterplatte. Entlang der Strada degli Alpini herrscht im Hochsommer Hochbetrieb. Sobald man aber ins Innere Loch abbiegt, ist man quasi alleine unterwegs. Eine Besteigung der Hochbrunner Schneid erfordert aber neben ausgezeichneter Kondition auch Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und sicheres Klettern im I. und unteren II. Schwierigkeitsgrad. Im Frühsommer ist das Innere Loch sowie das steile Kar vom Inneren Loch nach Norden hinauf teils noch mit Schnee gefüllt. Dann kann hier ein Pickel (bei sehr harten Verhältnissen ev. Steigeisen) notwendig sein. Beim Abstieg gilt es dann auf den steilen Schneefelder aufzupassen.
Vom Gipfel aus hat man einen herrlichen Rundblick, welcher bis in die Zillertaler Alpen, zum Venediger, Großglockner oder auch zur Marmolada reicht.
Die Strada degli Alpini wird als Klettersteig geführt und die Bänderpassagen sind auch mit Seilen versichert. Für den geübten Wanderer ist dieser Steig aber auch ohne Sicherung problemlos zu begehen. Im Frühsommer sollte man sich jedoch informieren, ob der Steig schon offen ist. Denn nach schneereichen Wintern schaufeln Sextener Bergführer oft erst Ende Juni Gehpassagen durch die verbliebenen steilen Schneefelder frei.